Dramaturgie
Die Dramaturgie (von griechisch dramaturgein „ein Drama verfassen“) bezeichnet
einerseits das Kompositionsprinzip eines Theaterstücks, das je nach Epoche variiert,
oder auch die Kunst, im Bereich Literatur, Theater, Filmkunst und Fernsehen, aber
auch in der Musik, einen Spannungsbogen zu gestalten.
Die Dramaturgie ist als "Lehre von Wesen, Wirkung und Formgesetz des Dramas"
ein Teilgebiet der Poetik. Filmschaffende aus dem Bereich des Tatsachenfilms hüten
sich deshalb häufig vor der Überbewertung dramaturgischer Regeln, die nach ihrer
Ansicht vor allem im Spielfilm ihre volle Berechtigung besitzen. Geschickte Autoren
und Regisseure sind sich jedoch der Möglichkeiten dramaturgischer Gesetze bewußt
und nutzen sie entsprechend.
Dramaturgie einer AV Produktion:
Der Ablauf einer AV Schau sollte möglichst nicht allzu geradlinig verlaufen, da sonst
alles schon vom Zuschauer überblickt werden könnte und es für ihn langweilig wird.
Die Kunst besteht darin, den Ablauf so zu zeigen, dass die Handlung einige Haken
schlägt, die niemand erwartet hätte.
Erkenntnis:
AV Produktionen dürfen 8 bis 10 Minuten nicht übersteigen!
Nur die Höhepunkte werden richtig wahrgenommen, registriert, verarbeitet. Sie sind
fast ausschließlich dramatischer Art.
Berichte und Dokumentationn müssen nicht selten bestimmten Chronologien
unterliegen, woraus sich zwangsläufig eine Eingleisigkeit ergibt. Wenn hier bereits
formale Gesichtspunkte der dramaturgischen "Aufbereitung" im Wege stehen, so
sollte der Autor versuchen, die Präsentation inhaltlich spannender zu machen.
Das oberste Ziel der Dramaturgie liegt in ihrer elementaren Bestrebung, die
Zuwendung des Zuschauer so intensiv wie möglich werden zu lassen.
Die "Spannung" ist ein Sammelbegriff für Erzeugung starker emotionaler
Zuwendung. Um die erforderliche Zuwendung zu erzielen, muß sich der Zuschauer
möglichst weitgehend mit der Situation oder Sachverhalten in der Schau
identifizieren. Zu oder Abneigung hervorzurufen, ist eine wesentliche Voraussetzung
zur Konstruktion eines dramaturgischen Spannungsfeldes.